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„Einzugsgebietsmanagement Wald- und Feldaist unter dem Aspekt des Klimawandels – Pilotprojekt“

15. Mai 2025

Ziel dieser Studie ist es, am Beispiel des Burbachs Möglichkeiten der nachhaltigen Wasserwirtschaft aufzuzeigen, um beides - die Retention des Wassers in der Fläche und den Rückhalt von Sedimenten in den Einzugsgebieten  - zu fördern.

Rückhaltebecken

(Quelle: Land - Gewässerbezirk Linz)

Regenrückhaltebecken

Lange Zeit war im Hochwasserfall die schadlose Abfuhr von Oberflächenwässern oberstes Ziel. Nach Zeiten der harten Verbauung von Gewässern als „Wasserabfuhrrinne“ entstanden Lösungen mit ökologischen Begleitmaßnahmen und es dominieren heute immer noch Rückhaltebecken unterschiedlicher Größe und Ausprägung.

Ohne Rückhaltebecken wird es auch in Zukunft nicht gehen, nur die Herausforderung des Wasser- und Geschieberückhalts in der Fläche werden sie nicht lösen. Das Motto ist „364+1“: Nicht nur der eine Tage Hochwasser zählt – dem Hochwasserschutz gilt weiter höchste Priorität – sondern auch die 364 Tage Wasserrückhalt im Boden, Resilienz gegen Dürre und Regulierung des Bodenwasserhaushalts.

Die Niederschlagsintensität steigt, Starkniederschläge kommen häufiger und oft recht kleinregional vor. Auch sonst wenig spektakuläre Gerinne können bei Starkregenereignissen zu reißenden und zerstörerischen Sturzfluten werden und sind ebenso schnell weg wie sie entstanden sind. Extrema im Niederschlag, Extrema bei der Wasserführung in beide Richtungen. Dazu kommt auch noch das Problem mit dem Geschiebe, insbesondere mit dem Eintrag von Feinmaterial: Im Mühlviertel – so zeigen Geschiebeuntersuchungen – decken Unmengen Sand nicht nur Gewässerstrukturen und das Sohlrelief zu, auch bei Mittelwasser gibt es in vielen Abschnitten Sandtrieb mit der Wirkung einer „milden Sandstrahldüse“ auf die Bachlebewesen.

Wasser- und Geschiebehaushalt gilt es also neu zu denken nach dem Motto „364+1“. Daher hat die Oö. Umweltanwaltschaft das Projekt „Einzugsgebietsmanagement Wald- und Feldaist unter dem Aspekt des Klimawandels – Pilotprojekt“ in Auftrag gegeben. Ziel dieser Studie ist es, am Beispiel des Burbachs (Einzugsgebiet der Waldaist) Möglichkeiten der nachhaltigen Wasserwirtschaft aufzuzeigen, um beides - die Retention des Wassers in der Fläche und den Rückhalt von Sedimenten in den Einzugsgebieten - zu fördern.

Es geht um einfache und allgemein umsetzbare Maßnahmen und die Bewertung ihrer Wirksamkeit für den Rückhalt von Wasser und Sedimenten, aber auch ihren Beitrag zum Hochwasserschutz. In Hinblick auf die Änderungen von Niederschlagsmustern soll sowohl für Hochwasser- als vor allem auch für Trockenperioden ein verbesserter (Boden-)Wasserhaushalt erzielt werden. Innerhalb des Pilotprojekts werden diese Bereiche an theoretischen Maßnahmenkonzepten im Detail evaluiert und eine Übertragbarkeit in weitere Teile des Aist-Einzugsgebiets diskutiert.

So werden landschaftsbezogene, einfach umsetzbare und auch in „traditionelle“ Hochwasserschutz-Konzepte integrierbare Maßnahmen entwickelt, evaluiert und für die breite Anwendung zur Verfügung gestellt.

8. Jänner 2025

„Einzugsgebietsmanagement Wald- und Feldaist unter dem Aspekt des Klimawandels – Pilotprojekt“

Mühlviertler Bach Quelle: Oö. Umweltanwaltschaft

„364+1“ - Wasser- und Geschiebehaushalt neu denken, nicht nur an 1 Tag Hochwasser, sondern auch übers Jahr Wasser und Feinsediment in der Landschaft halten – am Beispiel Burbach, doch integrierbar auch in „traditionelle“ Hochwasserschutz-Konzepte.

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